Nistkästen für Schleiereulen und Steinkauz

Natürliche Nistplätze reichen nicht aus

Steinkauzröhre
Steinkauzröhre

Schwindende Baumbestände in den vergangenen Jahrzehnten bieten höhlenbrütenden Vogelarten nur noch wenige Nistmöglichkeiten. Die Vögel hatten regelrecht „Wohnungsnot“, um ihre Jungen aufzuziehen und im Winter Unterschlupf zu finden. So zum Beispiel auch der Steinkauz, eine kleine Eulenart mit einer Körpergröße von 21-23 cm. Baumhöhlen in Weiden, Papppeln und Eichen sind bevorzugte Brutplätze des Steinkauzes. Aber auch leerstehende Gehöfte, Scheunen oder Ställe werden von ihm genutzt.

Um den Bestand des Steinkauzes und vielen anderen Vogelarten zu erhalten, wurden von den Mitgliedern der NABU-Ortsgruppe in den 80-er und 90-er Jahren am Niederkasseler Rheinufer etwa 300 artspezifische Nistkästen für Steinkauz, Meisen, Gartenrotschwanz, Kleiber, Hohltaube und Fledermaus angebracht.

Bezaubernde Schleiereule
Bezaubernde Schleiereule

Besondere Aufmerksamkeit gilt einer weiteren Eulenart: Der Schleiereule. Die etwa 34 cm helle und langbeinige Eule brütet meist in Gebäuden wie Kirchtürmen, Ruinen oder Scheunen. In der Nachkriegszeit ging ihr spezifischer Brutraum mehr und mehr verloren. In den meisten Kirchen und ehemaligen Kirchtürmen wurden Einflugmöglichkeiten zur Abwehr verwilderter Haustauben vergittert. Die heimlichen Untermieter hatten damit ihre potenziellen Nistplätze verloren. Landwirtschaftliche Anwesen als geeignete Ausweichquartiere gibt es kaum noch. Zum Erhalt der Schleiereule wurden in Kirchtürmen und Dächern von Schulen Einflugmöglichkeiten geschaffen und spezielle Nistkästen im Innenbereich der Gebäude installiert.

Turmfalken beziehen als Kulturnachfolger ebenfalls Gebäude - häufig Kirchtürme oder Hochhäuser. Sie bevorzugen hochgelegene Gebäudenischen oder Mauerlöcher, da Turmfalken keine eigenen Nester bauen. Auch diesen Vögeln hat man durch Anbringen von Nistkästen auf Gebäudedächern in der Niederkasseler Region alternative Brutplätze zur Aufzucht ihrer Jungen geschaffen.

 

Bisherig Bruterfolge

Steinkauzbrut im Nistkasten
Steinkauzbrut im Nistkasten

Bereits wenige Jahren nach Bereitstellung der Nistkästen brüteten Schleiereulen an bis zu fünf verschiedenen Plätzen gleichzeitig. Ein toller Erfolg! Es gab kaum ein Jahr, in dem nicht mindestens in einem der Kästen erfolgreich Jungtiere aufgezogen wurden. Insgesamt haben bisher über 200 junge Schleiereulenin der Umgebung neue Lebensräume besiedelt.

Der Steinkauz hat die für ihn speziellen Brutröhren in den Rheinauen entlang des Niederkasseler Rheinufers in den 80-er und 90-er Jahren ebenfalls besiedelt und erfolgreich gebrütet. Seit dem Deichneubau zwischen Mondorf und Niederkassel im Jahr 1999 gibt es leider keinen Brutnachweis mehr. Es konnten nur noch vereinzelt Alttiere beobachtet werden.

 

 

Die Turmfalken haben die für sie installierten Nistkästen hervorragend angenommen. Bis heute brüten jährlich Turmfalken in den Alternativ-Behausungen.

Helfer gesucht

Die Nistkästen von Schleiereule, Steinkauz und Turmfalke müssem einmal pro Jahr im Herbst kontrolliert und gereinigt werden. Für diese Tätigkeit suchen wir ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die sich in Ihrer Freizeit einer sinnvollen Aufgabe widmen und Gutes für den Naturschutz tun möchten.

 

Sie sind kein Vogelexperte? Keine Sorge! Wir arbeiten Sie sorgfältig für diese Aufgabe ein. Interesse? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf! 

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